Die Schweizerische Vereinigung für die Sicherheit von Spielanlagen (SVSS) lud am 31. Oktober 2023 Interessierte zur 10. Fachtagung Spielplatzsicherheit in die BERNEXPO nach Bern ein. Die Tagung, die neu von der SVSS organisiert wird, vermittelt Informationen zum Thema Sicherheit von Kinderspielplatzen. Für die 130 Teilnehmenden, wie Inverkehrbringende, Planungsbüros, Fachleute und Behördenmitglieder, stellte die Tagung zudem einen Netzwerkanlass dar und förderte den Erfahrungsaustausch.
Andreas Hochstrasser, Präsident der SVSS, liess die Teilnehmenden in doppelter Hinsicht in die Vergangenheit blicken. Nebst Einblick in die Entstehung der SVSS wurde erklärt, warum es sich bereits um die zehnte Durchführung der Fachtagung für Spielplatzsicherheit handelte, obwohl die Vereinigung erst im Jahre 2020 gegründet worden war. Die Tagung stand ursprünglich unter dem Patronat der BFU und wird nun fortan von der SVSS durchgeführt.
Rückblick und Ausblick
Unter dem Motto «Rad der Zeit» wurde die Entwicklung von Spielplätzen beleuchtet. Die Teilnehmenden waren überrascht und auch amüsiert über die «ersten Spielplatz-Illustrationen» aus den Jahren 1850 bis 1900. In Deutschland und den USA wurden bereits erste Spielplätze mit Sandflächen, Schaukeln, Rutschen und sogar Karussellen aufgebaut. Die Entwicklung der Spielplätze ist nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch aus gesetzlicher wie aus gesellschaftlicher Betrachtung relevant. Insbesondere beim Thema Sicherheit sind die Erwartungen der Beteiligten nicht immer deckungsgleich.
In diesem Spannungsfeld ist umso wichtiger, dass die umfassenden Normen sowie sicherheitstechnischen Empfehlungen der SVSS den Beteiligten Sicherheit im Umgang mit deren Anlagen geben.
Lernlandschaft zu Spielplatzwissen in der Schweiz
Samuel Hochstrasser, Swiss Safety Center AG, erläuterte die öffentlich zugänglichen Kurse und Lehrgänge zu Spielplätzen und Freizeitsportanlagen von verschiedenen Anbietern, die teilweise auch in Französisch oder Italienisch angeboten werden.
Hat der Spielplatz ausgedient oder ist er eben erst zum Leben erweckt worden?
Romano Pajarola, Seilbahnen Schweiz SBS, Beratungsstelle Sicherheit für Spiel- und Bewegungsanlagen, zeigte eindrücklich auf, in welche Richtung sich «die Spielplätze» bewegen. So zeugen immer mehr und neue Formen von Freizeitanlagen, dass insbesondere Tourismus- und Freizeit-Destinationen mit Themenwegen, Familien-Spielplätzen oder Badeseen sowie Spielplatzhallen den Weg zum Erfolg suchen.
Roger Schmid, Berater Sport- und Freizeitanlagen der BFU, thematisierte, dass der Trend bei modernen Spiel- und Bewegungsräumen immer mehr zur Multifunktionalität führt. Entsprechend gestalten sich Anschaffung und Unterhalt aufwändiger und komplexer.
Wie sieht die Zukunft aus Sicht eines Holzdesigners und Spielplatzbauers aus?
Es waren einmal Schaukeln, Wippen, Sandkasten. Handfester und greifbarer gestaltete sich der Blick in die Spielplatz-Zukunft aus Sicht von Hans-Georg Kellner. Direkt aus Japan angereist, beeindruckte der erfahrene deutsche Visionär mit seinen Darstellungen und Fotos. Andere Formen, neue Materialen und Themen werden durchaus auch die Spielplätze bei uns in der Zukunft prägen.
Podiumsdiskussion
An der anschliessenden Podiumsdiskussion stellten sich die Referierenden dem Moderator Stefan Meile zur Diskussion unter dem Motto: «Rad der Zeit» – Spielplätze früher, heute und in Zukunft. Die Runde wurde ergänzt durch Petra Meyer-Deisenhofer, Stadt Lausanne, welche die urbanen Anforderungen aufzeigte. Daniel Wegmüller, Klosters, brachte seine Erfahrungen und Visionen aus Sicht des Planers mit ein. Via Fragebogen beteiligte sich auch das Publikum an der Diskussion.
Zeichnungen von Schülern
Nach dem Motto «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte» konnten die Teilnehmenden der Fachtagung Kinderzeichnungen zum Thema Spielplatz bestaunen. 16 Zeichnungen von 10-jährigen Primarschülern aus St. Gallen wurden in einer Galerie ausgestellt und illustrierten die Ideen zu Fragen wie: «Was steht auf deinem Traum-Spielplatz?» «Hat es da auch Sportgeräte / Sportmöglichkeiten?» Mit Bewertungspunkten agierten alle Teilnehmenden als Jury. Die am besten bewertete Zeichnung wurde in die Podiumsdiskussion mit eingebunden.
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