Neues Feuerwehr-Infosystem startet den Pilotbetrieb

Mit dem neuen eFIS will TUS den Feuerwehren und Brandermittlern die Arbeit erleichtern und zugleich die Anlagenbetreiber vor Schaden bewahren.

Schon vor dem Einsatz ein klares Bild der Situation haben, eine vereinfachte Brandermittlung und das Eliminieren von Täuschungsalarm-Quellen: Diese Vorteile soll das neue Feuerwehr-Infosystem des führenden Schweizer Alarmübermittlungs-Providers TUS künftig bieten. Die Feuerwehr des Kantons Schwyz nimmt demnächst den Pilotbetrieb des Systems mit dem Arbeitstitel eFIS auf.

TUS nutzt die Chancen der Digitalisierung konsequent, um seinen Kunden und Partnern in allen Belangen Mehrwerte zu bieten: Mit dem neuen eFIS will TUS den Feuerwehren und Brandermittlern die Arbeit erleichtern und zugleich die Anlagenbetreiber vor Schaden bewahren.

Die Zukunftsmusik klingt spannend
Der Feuerwehrinspektor Urs Schönbächler ist einer der drei vollamtlichen Angestellten im Feuerwehrinspektorat des Kantons Schwyz. Mit seiner Organisation beteiligt er sich am kommenden Pilotbetrieb des eFIS. In Kürze werden zwei bis drei Brandmeldeanlagen an das neue Infosystem angeschlossen – in Objekten, wo bezüglich Brandmeldung erfahrungsgemäss einiges los ist. Seine Motivation: «Ich finde eFIS ein spannendes Projekt, weil wir mit dem System viel mehr Informationen von einer Brandmeldeanlage erhalten werden als je zuvor» Zudem empfängt die Feuerwehr diese Informationen direkt und praktisch in Echtzeit. Wichtig zu wissen: eFIS funktioniert unabhängig von der Alarmübermittlung und tangiert diese nicht.

Wertvoller Wissensvorsprung vor der Intervention

«Mit eFIS werden wir in den Feuerwehrzentralen schon vor der Intervention ein klares Bild der Situation haben», beschreibt Urs Schönbächler einen Hauptnutzen des Systems. «Der oder die auslösenden Melder werden laufend angezeigt, und zwar in der Reihenfolge der Auslösung. Dies wird uns ermöglichen, den Umfang und den Verlauf eines Brandes schon vor und auch während dem Ausrücken zu erkennen. Dadurch erhalten wir eine wichtige Feststellung und können den Einsatz bezüglich Mannschaftsstärke und Ausrüstung darauf abstimmen – um damit dem Ereignis einen Schritt voraus zu sein. Anhand der bei uns hinterlegten Gebäudepläne ist zudem eine präzise Lokalisierung und entsprechend zielgerichtete Intervention möglich» Statt sich vor Ort zuerst eine Übersicht verschaffen zu müssen, kann die Feuerwehr also sofort agieren – und gewinnt damit wertvolle Zeit.

Einfachere Rekonstruktion nach dem Ereignis

Die Daten der Brandmeldeanlage leisten beim Analysieren eines Brandes gute Dienste. Aber: Woher nimmt man sie, wenn die Anlage zerstört oder der Alarm zurückgestellt worden ist? eFIS soll hier Abhilfe schaffen. Im neuen Infosystem sind die Ereignisdaten der Anlage dokumentiert – Brandermittler und Feuerwehren werden für die Auswertung darauf zurückgreifen können. TUS geht davon aus, dass die Einsatz- und Ermittlungskräfte dadurch den Brandverlauf präziser rekonstruieren und Erkenntnisse für die Prävention gewinnen können. Auch das Rapportieren soll vereinfacht werden. Zudem soll sichtbar sein, was vor einer Alarmrückstellung passiert ist. Ein mögliches Fehlverhalten der Anlage, der Nutzer oder deren Mitarbeiter kann identifiziert und korrigiert werden. Die Anlagennutzer können künftig besser geschult werden. Dadurch werden auch weniger verrechnete Einsätze zu ihren Lasten anfallen: Korrigiertes Verhalten erspart ihnen Einsatzkosten im vierstelligen Bereich. Urs Schönbächler würde den Rückgang solcher «Bagatell-Einsätze» ebenfalls begrüssen: «Bei rund 60 Prozent unserer Einsätze finden wir weder Rauch noch Feuer. Es ist daher nicht immer ganz einfach, die Motivation unserer Mannschaften konstant auf hohem Niveau zu halten …»

«Das eFIS sollte miliztauglich und einfach sein.»

Beim Entwickeln des neuen Infosystems setzt TUS auf ein Partizipationsmodell. Der Pilotbetrieb im Kanton Schwyz und die Rückmeldungen der Beteiligten sollen sicherstellen, dass das eFIS bedürfnisgerecht ausgestattet sein wird. Einige klare Anforderungen formuliert Urs Schönbächler schon heute: «Zum einen eine technische: Es wäre nützlich, wenn uns das System die Hitzekurven der Melder übermittelt. Zum andern sollte das eFIS miliztauglich und einfach sein, um den Feuerwehren einen Mehrwert zu verschaffen. Die Schwyzer Feuerwehren haben rund 1900 Angehörige – nur fünf davon sind Profis. Daher ist es richtig, dass der Pilotbetrieb mit den Grundfunktionen beginnt» Sein Fazit: «Ich bin überzeugt, dass eFIS uns, den Brandermittlern und den Anlagennutzern einen Mehrwert bringen wird. Auf den Pilotbetrieb bin ich gespannt – und spüre eine grosse Vorfreude!»

Feuerwehrorganisation im Kanton Schwyz

Den 32 Feuerwehren im Kanton Schwyz gehören rund 1900 Feuerwehrleute an. 35 Instruktoren gewährleisten die Ausbildung und die Qualität der Angehörigen und der Organisation.

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