Risikoorientierter Brandschutz spielt in Zukunft schweizweit eine gewichtigere Rolle. Bei den Brandschutzvorschriften 2026 sollen akzeptable Kosten-Nutzenverhältnisse von Brandschutzmassnahmen in begründeter und nachvollziehbarer Form Einzug finden. Ziel ist, dass alle Bauten für ihre Nutzer ein minimales Schutzniveau garantieren. Detailliertes Fachwissen rund um das Thema Brandschutz erhalten Interessierte an der Fachtagung vom 16. März 2023 in Zürich direkt von den Experten vermittelt.
In der Schweiz werden Stand heute zirka vier von fünf Gebäuden mit vordefinierten Brandschutzmassnahmen geplant und durch die Behörden bewilligt. Die aktuell gültigen Brandschutzvorschriften (BSV 2015) berücksichtigen dabei bereits unterschiedliche Nutzerrisiken. Belegt durch die Tatsache, dass für diverse Gebäudetypen und deren Nutzungsformen massgeschneiderte Massnahmen für das Erreichen der Schutzziele gefordert sind. Die präskriptiven Brandschutzvorschriften lassen aber auch komplett abweichende Lösungen – solche, die nicht nach Standardschema realisiert werden – mittels Nachweiserbringung und angewandter Ingenieurmethoden zu.
Wie findet der standardisierte Brandschutz in Kombination mit gleichwertigen, abweichenden Lösungen bereits heute Anwendung? Kostendruck, ein dynamisches Umfeld und viele massgebende Kriterien – zum Beispiel Bauart, Lage, Nutzung, Personenbelegung, Brandlasten, Gebäudegeometrie und viele mehr – lassen Bauprojekte komplex anmuten. Zielkonflikte im Brandschutz sind zudem keine Seltenheit. Um die Ziele der Bauherrschaft, die Schutzziele und grundsätzlich die Interessen aller am Bau und Projekten beteiligten Personen zu erfüllen, sind gesamtheitliche Lösungen im Brandschutz gefragt. Lösungen demnach, die standard- und leistungsorientierte Methoden kombinieren. Diverse Referate zu neuen Möglichkeiten, wissenschaftlichen Erkenntnissen, aktuellen Methoden und Technologien sowie zu Projektbeispielen aus der Praxis bilden die Basis für diesen spannenden Wissenstransfer.